Agenda 2030 – Werte und Nachhaltigkeit

Die Präambel der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung benennt 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals. SDGs), die den Kernbotschaften als handlungsleitende Prinzipien vorangestellt sind.

Quelle: https://bit.ly/2GF3ZyE

Zentrale Aspekte der Ziele sind das Voranbringen des Wirtschaftswachstums, die Reduzierung von Disparitäten im Lebensstandard, die Schaffung von Chancengleichheit sowie ein nachhaltiges Management von natürlichen Ressourcen, das den Erhalt von Ökosystemen gewährleistet und deren Resilienz stärkt. Daraus leiten sich die Anforderungen an das zukünftige Wirtschaften der Unternehmen in der Zukunft ab.

Das Zentrum dieser Entwicklungsprozesse bilden die Menschen, ihre Denkhaltungen und ihre Handlungsweisen. Damit gewinnen Werte und Kompetenzen in Hinblick auf die Nachhaltigkeit eine zentrale Bedeutung.

Wir haben deshalb versucht, die 16 Werte aus unserem Wertemodell mit Nutzenwerten, Genusswerten, ethisch-moralischen Werten und sozial-weltanschaulichen Werten diesen Entwicklungszielen der Nachhaltigkeit zuzuordnen. Dabei haben wir mit einem Punktesystem eine Priorisierung auf ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit vorgenommen.

Wir kamen zu folgendem Ergebnis:

  1. Die Werte Kreativität, Verantwortung und Vernetzung sind die wichtigsten Antriebe für nachhaltiges Handeln
  2. Ökologische und soziale Nachhaltigkeit wird zusätzlich vor allem auch durch den Wert Gemeinnutz
  3. Eine wichtige Rolle spielen auch die Werte Bildung, Sicherheit, Ideale und Norm und Gesetz

Dies bedeutet für Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften wollen, dass sie ihr Wertemanagement auf allen Ebenen – individuell, teambezogen und organisational – vor allem mit dem Ziel der Stärkung der Werte Kreativität, Verantwortung und Vernetzung gestalten. Organisationen mit ökologischen oder sozialen Zielen sollten zusätzlich den Wert Gemeinnutz stärken.

Die gezielte Werteentwicklung setzt voraus, dass wir verstehen, wie jeder einzelne Mensch seine Werte entwickelt und wie eine solche Entwicklung ermöglicht und gefördert werden kann. Wir gehen davon aus, dass Werte Ordner sind, welche die individuelle, psychische und gesellschaftlich – kooperativ sowie kommunikative menschliche Selbstorganisation bestimmen oder maßgeblich beeinflussen.

Werte können nicht „vermittelt“ werden, auch nicht durch noch so brillante Vorträge, schöne Hochglanzbroschüren oder detailliert geplante Lehreinheiten. Werteentwicklung ist nur über die emotionale Irritation, Berührung, Erschütterung und Labilisierung, dem im emotionalen Sinn Erleben und Bewältigen von Dissonanzen, also Zweifeln, Widersprüchlichkeiten oder Verwirrung,  in realen Herausforderungen möglich. Sie können also nur über bewusste und unbewusste Emotionen selbstorganisiert interiorisiert,  d. h. verinnerlicht, werden.

Gezielte Werteentwicklung ist dabei letztlich immer auf verändertes Handeln gerichtet und bezieht damit die Kompetenzentwicklung mit ein. Werte werden im praktischen Handeln geboren, durch praktisch Handelnde verinnerlicht, bewähren sich im praktischen Handeln, bleiben in dieser Praxis bestehen oder gehen irgendwann auch darin unter.

Grundsätzlich kann zwischen individuellen Werten – „Human Values“ -, Teamwerten – „Team Values“ – und Unternehmenswerten – „Corporate Values“ unterschieden werden, die jeweils in eigenständigen Prozessen entwickelt werden. Auf der individuellen Ebene findet Werteentwicklung vor allem im Rahmen der Kompetenzentwicklung im Prozess der Arbeit, evtl. in Verbindung mit Coaching,  statt, auf der teambezogenen und organisationalen bei der kollaborativen Bearbeitung von Herausforderungen im Kontext des nachhaltigen Agierens von Teams und Organisationen. Ohne echte emotionale Labilisierung gibt es keine Werteinteriorisation, keinerlei Werteaufbau. Deshalb gestatten nur solche Medien die Aneignung von Werten, die echte Entscheidungssituationen setzen und damit Dissonanzen und Labilisierungen erzeugen.

Erleben ist dabei als Grundlage für den eigenen Erfahrungsgewinn und damit für die Werteentwicklung unverzichtbar. Erfahrung kann nur selbst handelnd, selbstorganisiert gewonnen werden. Subjektivierendes Handeln baut auf den Erfahrungen und Erlebnissen einzelner Menschen auf und spielt in realen beruflichen Tätigkeiten und damit letztendlich auch für den Wissens- und vor allem Werteaufbau eine stark zunehmende Rolle. Der Aufbau von Expertise für nachhaltiges Handeln ist ein Resultat dieser Entwicklungsformen.  Deshalb benötigen wir Lernarrangements, die selbstorganisierte, kollaborative  Werteentwicklung im Prozess der Arbeit ermöglichen. Belehrung und Vorratslernen bewirken dagegen keine Werteentwicklung und damit kein nachhaltiges Handeln.

 

 

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