Auf dem Weg zum Co-Coaching

Die Lerner in kompetenzorientierten Blended Learning Systemen bewegen sich in einer vorgegebenen Lernorganisation, erhalten aber begrenzte Freiräume, um z.B. im Rahmen ihrer Praxisprojekte ihren Kompetenz-Lernprozess selbst zu organisieren. In kompetenzorientierten Lernkonzepten bietet sich das bereits vorgestellte KOPING-Modell in einer weiter entwickelten Form an, weil nicht nur selbstgesteuerte Lernprozesse im Rahmen der Qualifizierung, sondern auch selbstorganisierte Lernprozesse innerhalb der praxis-projektorientierten Kompetenzentwicklung begleitet werden müssen. Die kollegiale Beratung, das gegenseitige Coaching – Co-Coaching – , wird dabei immer wichtiger.

Wenn sich die Lernsysteme zu Kompetenzentwicklungssystemen entwickeln, in denen die Gestaltung der Lernprozesse zunehmend in die Eigenverantwortung der Lerner gelegt wird, ändert sich naturgemäß auch die Rolle der  Lernbegleiter. Das Tutoring wird in kompetenzorientierten Blended Learning Systemen immer mehr durch die Lerner mit ihren Lernpartnern selbst übernommen. In Prozessen der Wissenserarbeitung und Qualifizierung wird das Tutoring deshalb immer weniger in Anspruch genommen werden.

Da die Zielsetzung der betrieblichen Lernprozesse zunehmend im Bereich der Problemlösungen in realen Herausforderungen liegt, benötigen die Lerner dafür die Unterstützung von Experten. Deshalb werden Lernbegleiter benötigt, die primär die Rolle eines virtuellen Coaches übernehmen. Die E-Tutoren verändern ihre Rolle zum E-Coach. Teilweise verbleiben sie im Qualifizierungsbereich in der Rolle des E-Tutors, während sie in den Phasen des Praxistransfers und der Projektarbeit als E-Coach fungieren.

Die Learning Community, in der Fragen der Qualifizierung bearbeitet werden, wird in diesem Ansatz um eine Community of Practice ergänzt .In Communities of Practice  wählen die Lerner selbst die Ziele, Inhalte, Strategien, Methoden und Kontrollmechanismen ihrer Lernprozesse und kommunizieren überwiegend über ein Learning Management System miteinander.  Es entsteht damit eine informelle soziale Struktur, die von den Mitgliedern geprägt wird. Häufig werden dabei Web 2.0 Kommunikationsinstrumente, d.h. Social Software wie Blogs oder Wikis,  genutzt, so dass soziale Lerngemeinschaften entstehen können.

Communities of Practice entwickeln sich häufig auch aus Learning Communities, die nach Abschluss einer Qualifizierung durch die Teilnehmer selbst organisiert werden. Diese Übergänge können durch folgende Elemente gefördert werden:

  • Erfahrungsberichte, Best Practices….
  • Gemeinsame Bearbeitung von Erfahrungsberichten, z.B. aus Projekten,
  • gemeinsamer Aufbau und Weiterentwicklung eines Wissenspools mit Erfahrungswissen, Dokumenten, Links….
  • Erarbeitung von Arbeitshilfen, z.B. Checklisten.

Mit diesem virtuellen Treffpunkt werden u.a. folgende Ziele erreicht:

  • Praxis- und Lernproblemewerden gemeinsam schnell gelöst,
  • die Kompetenzentwicklungder Lerner wird gezielt gefördert, 
  • es entwickelt sich ein gemeinsamer Wissenspool aus „user generated Content“,
  • es entstehen innovative neue Lösungsansätze („best practices„),
  • das Netzwerk der Lerner entwickelt sich dynamisch weiter.

Communities of Practice benötigen ein Soziale Lernplattform, die die Kommunikation mit Social Software aktiv unterstützt und die Möglichkeit bietet, das Erfahrungswissen der Teilnehmer strukturiert zu speichern und über Suchfunktionen nutzbar zu machen. In der Praxis haben sich Open Source Lösungen aus weltweiten Anwender-Communities entwickelt, die diese Lernprozesse zu wirtschaftlichen Bedingungen erfüllen.

Die meisten Lerner nutzen daneben öffentlich zugängliche Communities, insbesondere um Informationen zu erhalten und in der Kommunikation mit anderen neues Wissen zu entwickeln. Diese sind durch eine gemeinsame Verständigungsbasis und vergleichbare Problemstellungen geprägt. Damit entwickelt jeder Lerner sein individuelles Lern-Netzwerk, das er laufend um neue Kontakte , die er in persönlichen Treffen, aber auch virtuell, knüpft, erweitert.

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