Werte fürs Morgen

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„Viele Menschen treibt die Sorge um, dass sie im Zuge der digitalen Transformation ihre Arbeit verlieren werden. Diese Sorge sehen wir als unbegründet an, wenn die Menschen sich auf das konzentrieren, was sie besser können als Maschinen, nämlich Werte, Überzeugungen, unabhängiges Denken, Teamwork, Mitgefühl“. ( -Jack Ma 2019).

Niemand kann zukünftige Werte voraussagen. Werte entstehen als Ordner sozialer Selbstorganisation im Sinne der Synergetik, im Handeln, Hoffen und Träumen der Menschen, die sie eine Zeit lang als ihrer Lebenssituation angemessen empfinden.

Die neue Arbeitswelt, häufig New Work genannt, bedingt eine grundlegende Veränderung der Denk- und Handlungsweisen aller Mitarbeitenden: Geprägt durch Selbstorganisation, Eigenverantwortung, Entscheidungsfähigkeit, Zielorientierung, Kommunikation, Kollaboration, auch durch Verantwortung, Respekt, Ideale, Kreativität oder Gemeinnutz. Es geht also primär um Kompetenzen, um Fähigkeiten selbstorganisiert und kreativ noch unbekannte Herausforderungen zu bewältigen. Und es geht um Werte, die als Kerne von Kompetenzen den Mitarbeitenden als Ordner ihres selbstorganisierten Handelns heute und in der Zukunft dienen. Diese neuen Herausforderungen erzeugen naturgemäß auch Ängste, die aber nach unserer Meinung überwindbar sind. Aber was passiert, wenn Computer zu humanoiden Robotern werden, wenn sie sich nicht darauf beschränken, Information zu sammeln, zu aggregieren, unter vorgegebenen Gesichtspunkten auszuwerten und daraus Empfehlungen abzuleiten, sondern wenn sie anfangen, selbstorganisiert zu handeln, vielleicht sogar gegen ihre Schöpfer, eigene Ordner ihres Handelns, also eigene Werte zu entwickeln, die sich deutlich von den menschlichen abheben?

Future Learning und New Work müssen neben einem wahnsinnigen Wachstum des menschlichen Sach- und Fachwissens mit einer computergenerierten Werteentwicklung, insbesondere von wirtschaftlichen Nutzenwerten, ethischen und sozialen Werten rechnen, die alle unsere heutigen Vorstellungen übersteigt. Wir müssen über Computer und Menschen in der digitalisierten Gesellschaft neu nachdenken. Diese Zukunft hat schon längst begonnen. Es bedarf nicht länger menschlicher Mithilfe, um aus dem exponentiell wachsenden Wissensvorrat der Clouds unaufhörlich neue Schlüsse zu ziehen. Der Computer lernt selbst. Denkt selbst. Wertet selbst. Fühlt selbst, wie immer das realisiert werden wird.

Wir haben die zukünftigen, menschenähnlich agierenden Rechner humanoide Computer (auch Humancomputer, Human Computer, kognitive Computer) genannt. Mit dieser Formulierung versuchten wir zu kennzeichnen, dass sie, ähnlich wie Menschen, Problemstellungen erfassen, analysieren, bewerten und unter Nutzung der Möglichkeiten des Netzes lösen können.

Die Mitarbeitendenentwicklung in und mit solchen Systemen verändert all unsere Gewohnheiten in dynamischer Form. Die Anforderungen an Bildungsplanende, Prozessbegleitende und vor allem an die Mitarbeitenden selbst verändern sich fundamental und mit wachsender Geschwindigkeit:

  • Praxis, Coaching und Training werden zu neuen Lernorten,
  • Werte und Kompetenzen, Kreativität und Selbstorganisation werden zu neuen Lernzielen,
  • an die Stelle traditioneller Lernräume und Lernumgebungen treten Entwicklungs- und Coachingumgebungen – Learning Experience Platforms, in denen die Mitarbeitendenentwicklung beim Bewältigen von realen Herausforderungen stattfindet.

Dabei werden Zweifel, Widersprüchlichkeiten, Dissonanzen, Disruptionen aufgelöst oder neu bearbeitet. Die zwangsläufig entstehenden emotionalen Labilisierungen, die durch neue Erlebnisse, Erfahrungen, Schwierigkeiten oder Konflikte bis hin zu Katastrophen gekennzeichnet sind, die erfolgreich bewältigt wurden, bilden die Basis von Werte- und Kompetenzentwicklung und damit des Future Learning und der New Work. Werteentwicklung im hier skizzierten Sinn gehört damit zu den absolut entscheidenden Zukunftstrends eines Future Learning. Um in einer sich schnell verändernden Arbeitswelt Handlungsfähigkeit zu sichern, braucht das Corporate Learning einen Paradigmenwechsel. Statt auf Wissen und Fähigkeiten muss es künftig verstärkt auf den Aufbau von Kompetenzen zielen, und vor allem auf deren Kern: Werte. Die werden umso wichtiger, je offener die Zukunft und je unvorhersehbarer der Lernbedarf ist. Dabei übernehmen zunehmend die Mitarbeitenden und ihre Teams die Verantwortung für die Formulierung der Werte fürs Morgen.

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