Die Krise und ihre Konsequenzen für das betriebliche und berufliche Lernen

Kriesenkompetenzen

Die aktuelle Corona Krise hat bei vielen inner- und überbetrieblichen Bildungsanbietern zu hektischen Reaktionen geführt. Dabei geht es vor allem um die Frage, wie der Bildungsbedarf auch in Zeiten von Kontaktbeschränkungen einigermaßen Aufrecht erhalten werden kann. Dafür werden rasch Learning Management Systeme installiert, Online-Seminare organisiert und Lernmaterialien ins Netz gestellt.

Diese Aktionen sind nach unseren Erfahrungen zum Scheitern verurteilt, weil diese Angebote, die das Seminarlernen ins Netz verlagern, wohl keine Akzeptanz bei den Mitarbeitern finden werden und deshalb weitgehend wirkungslos bleiben.

Lernen im Netz erfordert vielmehr ein grundlegend verändertes Geschäftsmodell des Lernens.

Aus unserer Erfahrung ergeben sich für die Entwicklung der betrieblichen Bildungssysteme vor allem folgende Merkmale:

  • Berufliches und betriebliches Lernen ist zukünftig vor allem selbstorganisierte Werte- und Kompetenzentwicklung und findet fraglos in und mit dem Netz statt – Das Netz ist einer der wichtigsten sozialen Räume künftiger Werte- und Kompetenzentwicklung.
  • Bildungsziele sind die Fähigkeiten zum eigenverantwortlichen, kreativen Handeln, zur selbstorganisierten Bewältigung von Herausforderungen in der zukünftigen Praxis, die immer mehr durch die digitale Transformation geprägt wird. Wissensaufbau und Qualifizierung sind nicht mehr das Ziel der Bildung, sondern notwendige Voraussetzung einer gezielten Werte- und Kompetenzentwicklung.
  • Eine gezielte Werte- und Kompetenzentwicklung in Eigenverantwortung der Mitarbeiter erfordert professionelle Instrumente zur Werte- und Kompetenzerfassung.
  • Die didaktische Gestaltung des Lernens, weg von einer Belehrungsdidaktik hin zu einer Ermöglichungsdidaktik, die selbstorganisiertes Lernen in ermöglicht, gewinnt mehr und mehr Vorrang.
  • Die Bewertung von Lernleistungen fordert nicht mehr viel zu wissen, sondern Wissen zur Lösung von Herausforderungen methodisch sinnvoll nutzen zu können.

Wie können die zukünftigen Lernprozesse im Netz konkret gestaltet werden? Es ist eigentlich ganz einfach:

Handeln kann man nur handelnd erlernen

Wahl, D. 2013

Die Herausforderung in der Konzipierung kompetenzorientierter Lern-Arrangements besteht folglich darin, den Lernern einen Ermöglichungsrahmen zu bieten, damit sie ihre Werte und Kompetenzen selbstorganisiert, in einem kommunikativen Prozess mit Lernpartnern (Co-Coaching), Lernbegleitern (Coaching) und ihren Führungskräften (Mentoren) gezielt aufzubauen können. Dabei gehört es zum notwendigen Design eines Entwicklungsprozesses, dass verschiedene Formen des kollaborativen Lernens ermöglicht werden.

Die Lerner können damit ihre Lernprozesse in einem Lernarrangement mit Präsenzphasen und selbstorganisierten Lernphasen im Arbeitsprozess oder in Projekten sowie im Netz (Social Blended Learning), direkt im Prozess der Arbeit (Workplace Learning), unabhängig von Ort und Zeit (Mobile Learning), gemeinsam mit ihren Lernpartnern (Social Learning) und nach dem individuellen Bedarf on demand (Micro Learning) gestalten und steuern. Ergänzt werden die individuellen Lernaktivitäten durch einen kontinuierlichen Austausch im Rahmen von Communities of Practice, in denen die Mitarbeiter selbstorganisiert ihre Erfahrungen aus den Projekten und aus ihrer Praxis austauschen und gemeinsam weiter entwickeln.

Die Gestaltung und Einführung zukunftsorientierter Lernkonzeptionen ist also kein technisches Problem, sondern eine didaktisch-methodische Herausforderung, die mit dem bewährten Ansatz des Social Blended Learning mit einem überschaubaren Aufwand bewältig werden kann. Digitale Lösungen sind dafür notwendig, ergeben sich aber erst aus dem gewählten Geschäftsmodell der beruflichen oder betrieblichen Bildung.

Unser Angebot für Ihren ersten Schritt zur Bewältigung dieser Herausforderung:

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Photo by Jan Baborák on Unsplash

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