Versteht man als die primäre Aufgabe von Personalentwicklern vor allem die Entwicklung von Bildungskatalogen und die Seminarorganisation, dann sehen die Zukunftsperspektiven eher düster aus. Übernehmen die Personalentwickler, die man dann vielleicht anders nennt, zukünftig die Aufgabe, individuelles und organisationales Lernen zu ermöglichen, indem sie Lernräume und Lernmöglichkeiten gestalten, treffen sie dagegen genau den Bedarf in den zukünftigen, betrieblichen Bildungslandschaften. Meier und Seufert benutzen hierfür das Bild des Lernlandschaftsarchitekten. Zu seinen Aufgaben gehört insbesondere die Mitgestaltung der Rahmenbedingungen für erfolgreiches Lernen, wie z. B. der Aufbau der Lerninfrastruktur, die Ausgestaltung der Rollen von Vorgesetzten als Lernunterstützer und der Lernbegleiter oder die Kompetenzentwicklung der Mitarbeiter und Führungskräfte für selbstorganisiertes Lernen.
Orientiert man sich an der Struktur des Kompetenz Modelles Social Media der ASTD – American Society for Training & Development (2011) (vgl. www.astd.org/model), kann das Anforderungsprofil der zukünftigen Personalentwickler, die dann wohl eher als Kompetenzmanager zu bezeichnen sind, wie beigefügt aussehen.
Kompetenzprofil Kompetenzmanager
Diese Personalentwickler werden zunehmend an Zielen im Bereich der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gemessen werden, sie wandeln sich zu Kompetenzmanagern. Dies erfordert neue Strukturen, Rollen und Kompetenzen der Planer, Entwickler, Trainer, Tutoren und Coaches in betrieblichen Lernsystemen. Insbesondere ist es notwendig, innovative Bildungsprojekte aus ihrer „Schönwetter-Ecke“ zu bringen. Kompetenzmanager müssen bereits bei der strategischen Planung als Partner mit einbezogen werden, damit sie die notwendige Kompetenzentwicklung zur Umsetzung der strategischen Maßnahmen rechtzeitig initiieren und ermöglichen können. Dies setzt eine entsprechende Kompetenz und ein hohes Standing der Kompetenzmanager voraus.
Ich finde, ein sehr anspruchsvolles und erstrebenswertes Handlungssprofil, das rasch an Bedeutung gewinnen wird.