Das Missverständnis über KI-Systeme und Kreativität
Oft wird übersehen, dass KI-Systeme im Kern konservativ sind, obwohl sie als Symbol für Fortschritt gelten. Sie basieren ausschließlich auf Daten aus der Vergangenheit und nutzen erlernte Muster, um Entscheidungen zu treffen. Solche Systeme sind dann sinnvoll, wenn sich Rahmenbedingungen und Ziele nicht verändern. Doch in der Realität sieht es anders aus.
Eine datenbasierte Transformation birgt die Gefahr, dass die Innovationskraft von Organisationen und ihren Mitarbeitenden eingeschränkt wird. KI-Systeme können neue, innovative Lösungsansätze nicht berücksichtigen, wenn diese auf menschlicher Kreativität, Werturteilen oder Zufällen basieren. Statt wirklich Neues zu schaffen, kombinieren sie vorhandenes Wissen und optimieren bestehende Lösungen. Das kann zwar nützlich sein, aber es ist selten wirklich innovativ.
Im Wesentlichen werden KI-Systeme immer auf früheren Entscheidungen und Erfahrungen aufbauen und den effizientesten Weg wählen, anstatt eine kreative Lösung zu suchen. Sie hätten also nicht das Automobil erfunden, sondern schnellere Pferde gezüchtet. Mit der zunehmenden Verbreitung von KI-Systemen wächst auch das Risiko, dass unsere Gesellschaft weniger zu echtem Fortschritt und neuen Lösungen fähig wird
– eine potenziell verhängnisvolle Entwicklung.
Um diese Gefahr zu minimieren, sollten wir KI-Systeme bewusst als Assistenzsysteme nutzen und uns unseren kreativen Entscheidungsspielraum bewahren. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige KI-Systeme nicht nur auf vergangene Daten zurückgreifen, sondern auch Zufallskomponenten einbeziehen und veraltetes Wissen vergessen. Nur dann könnten sie wirklich innovativ sein.