Eine interessante Fragestellung hat das Fraunhofer Institut IAO in Stuttgart den Unternehmen für die Zeit nach der Corona-Pandemie vorgelegt:
„Welche Führungskompetenzen werden in Ihrem Unternehmen im ‚New Normal‘ (nach Corona) am wichtigsten sein?“
Die Wichtigkeit von Führungskompetenzen
Überraschend ist, dass Fachwissen erst auf dem 12. Platz rangiert. Führungskompetenzen in Kombination mit Werten schienen durchweg wichtiger. Im Kontext von „New Work“ nehmen Führungskräfte eine Schlüsselrolle ein, da es sich hier vor allem um eine kulturelle Veränderung handelt. Sie sind sowohl Gestalter der Beziehung zwischen Mensch und Technologie als auch Bewahrer der menschlichen Beziehungen in einer digitalisierten Welt.
Aufgabe der Führung: Sinn und Wertevermittlung
Führungskräfte müssen sowohl organisatorische als auch teambezogene Werte fördern, um das Streben nach dem „Sinn“ der Arbeit zu unterstützen. Sie fungieren als Inspirationsquelle und Unterstützung in der Kompetenzentwicklung und Wertevermittlung auf Team- und individueller Ebene.
Vielseitige Anforderungen an Führungskräfte
Die Erwartungen an Führungskräfte sind breit gefächert. Sie müssen nicht nur Wissen und Qualifikationen mitbringen, sondern auch Werte und Führungskompetenzen. Solche Fähigkeiten, oft als „Skills“ bezeichnet, sind essentiell, um die Herausforderungen in der Arbeitswelt selbstorganisiert zu meistern.
Hard Skills vs. Soft Skills
Skills ermöglichen es den Führungskräften und Mitarbeitenden, die Herausforderungen im Arbeitsprozess selbstorganisiert handlungsfähig zu meistern. Sie setzen Wissen, Fertigkeiten und Qualifikation voraus, erfordern aber in erster Linie Werte und Kompetenzen, die sich in der Haltung und der Handlungsfähigkeit der Mitarbeitenden zeigen.
Damit umfasst die Entwicklung der Skills in einer Organisation sowohl formelles auch informelles Lernen.
- Hard Skills für Führungskräfte umfassen Führungswissen, Führungstechniken und Fähigkeiten, die handlungszentriert sind und als Qualifikationen eindeutig definiert werden können, so dass sie in Zertifizierungsprozessen außerhalb der Arbeitsprozesse, z. B. in Prüfungen, erfasst werden können.
Dieser formelle Bereich bildet die Basis für die Soft-Skills, die im informellen Bereich angesiedelt sind.
- Soft Skills für Führungskräfte umfassen Werte und Führungskompetenzen, die sich in der Haltung und in der Handlungsfähigkeit bei der Bewältigung von Herausforderungen in der Führungspraxis zeigen.
Führungskompetenzen im Detail
Damit bilden Werte und Kompetenzen die Ziele der Führungskräfteentwicklung, Wissen, Fertigkeiten und Qualifikationen sind dafür die notwendige Voraussetzung.
Führungskompetenzen sind Fähigkeiten, in offenen, unüberschaubaren, komplexen, dynamischen und zuweilen chaotischen Herausforderungen in der Führungspraxis kreativ und selbstorganisiert zu handeln (Selbstorganisationsdispositionen) (nach Erpenbeck und Heyse 2007).
Werte geben dabei als Ordner selbstorganisierten Handelns den Führungskräften Motivation und Orientierung. Damit sind Werte und Kompetenzen zwei Seiten einer Medaille.
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